Wegberg

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Wegberg um 1805
Wegberg um 1805 Bureau topographique de la carte des quatre Départements réunis de la rive gauche du Rhin 1801, 1815-1815 Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei

Wegberg ist eine Mittelstadt des Kreises Heinsberg im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Wegberg hat seit dem Jahr 1973 den Status mittlere kreisangehörige Stadt.

Standort

  • Burg Wegberg
  • Motte Ophoven
  • Neuhöffche

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Die Burg Wegberg im Zentrum der nordrhein-westfälischen Stadt Wegberg, früher auch Haus Potz genannt, geht auf eine Gründung des 14. Jahrhunderts zurück. Von der einstigen Wasserburg sind aber nur noch wenige Reste vorhanden. Das Herrenhaus stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts und wird heute als Hotel-Restaurant genutzt. Seit dem 15. April 1985 steht es unter Denkmalschutz.[1]


aus http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4349

Geschichte:
Die Burg liegt am Zusammenfluss der Schwalm (früher auch Fußbach genannt) mit dem Beecker Bach. Ob die Wegberger Burg Stammsitz der Herren von Berg war, ist nach der im Sommer 2012 erfolgten Entdeckung einer Grabenanlage (Motte?) im Ortsteil Berg fraglich. Falls es eine Burg Berg (siehe dort) gab, wären einige in der Literatur diskutierten Probleme zur Beziehung und Unterscheidung von Berg-Wegberg gelöst. Ohne auf die Diskussion näher einzugehen, ist hier auf zwei Punkte hinzuweisen: Berg gehörte seit dem Hochmittelalter samt der Kirche und dem heutigen Zentrum von Wegberg zum Herzogtum Jülich, die Burg Wegberg lag dagegen im Herzogtum Geldern; die Grenze bildete die Schwalm. Der Name "Wegberg" taucht zudem erst um 1400 auf.
Daher ist der Sitz des 1168/83 erwähnten Heinrich von Berg und des im Jahr 1348 gestorbenen Ritters Johann von Berg eher in Berg als in Wegberg anzunehmen. Mit dem Tode dieses Ritters scheint die männliche Linie erloschen zu sein. Eine seiner Töchter heiratete Sibodo von dem Bongard. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts erfolgte während und nach dem Geldrischen Erbfolgekrieg die Annäherung der Herzogtümer Jülich und Geldern. Erst dadurch dürfte der Neubau der Burg Wegberg (vielleicht als Ersatz für die nicht mehr zeitgemäße Motte in Berg?) unmittelbar an der Grenze und in der Nähe vom "Weg nach Berg" möglich geworden sein. Jedenfalls erscheint die Burg 1394 in den Geldrischen Lehnverzeichnissen. Der Sitz war Offenhaus für Jülich-Geldern.
Ein Nachfahre des Sibodo, Werner von dem Bongard, starb 1505. Sein Sohn Sibert von dem Bongard zu Vlatten und Wegberg heiratete 1520 Sophia von Wachtendonk. Aus ihrer Ehe gingen zwei Töchter hervor, von denen Catharina die Burg Vlatten und Sophia die Burg Wegberg erbte. Letztere heiratete 1547 Johann von Nesselrode, Amtmann zu Windeck. Die Grafen von Nesselrode-Ehreshoven blieben bis zum Jahre 1869 im Besitz der Burg, als sie diese samt dem Grundbesitz von 600 Morgen an Herrn Kaufmann-Asser aus Köln veräußerten. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Die bauliche Entwicklung der wohl bis ins Mittelalter zurückreichenden Wasserburg bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Auf dem Burggelände blieben lediglich Bauten aus nachmittelalterlicher Zeit erhalten. Der quadratische Torturm datiert nicht vor das 16. Jahrhundert. Bei dem zweigeschossigen Herrenhaus handelt es sich um einen historistischen Bau des ausgehenden 19. Jahrhunderts. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:
Im Spätmittelalter bestand die Anlage aus Haupt- und Vorburg mit Wassergräben und Weiher. Auf einer Tuschezeichnung des Malers Renier Roidkin aus dem Jahr 1726 ist die Westseite der Burg mit dem Eingangsbereich abgebildet. Die Abbildung gibt einen guten Eindruck davon, wie die Burg schon im Mittelalter ausgesehen haben könnte. Aus dem Aushub, der bei Anlage der ringsum verlaufenden Wassergräben anfiel, wurde eine erhöhte Fläche geschaffen. Auf diesem Plateau errichtet man hinter einer Berme eine (geschätzt) 4 - 5 Meter hohe Wehrmauer. Links neben dem Burgtor besaß die Mauer im oberen Bereich noch Schießscharten, die von einem Wehrgang verteidigt werden konnten.
Die Zufahrt über den durchschnittlich sechs Meter breiten Wassergraben ermöglichte eine Erdbrücke, nach deren Überquerung der Weg in einen Zangentorbereich führte. Links neben dem Tor stand ein (geschätzt) 20 Meter hoher, rechteckiger Turm (Bergfried?). Die unteren drei Geschosse des schlanken Baues waren in Stein ausgeführt. Das oberste Geschoss besaß einen vorkragenden Holzaufbau, der von einem Walmdach mit schmaler Laterne und einem Kamin gekrönt war.
Nachdem die Burg in der Neuzeit ihre Verteidigungsfunktion eingebüßt hatte, wurde die Berme erweitert und als Allee gestaltet.
Nach der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts maß der Innenraum der Burg rund 63 mal 50 Meter. Da die Ecken abgerundet waren, dürfte diese Fläche maximal 3.000 Quadratmeter betragen haben. Die nördlich anschließende, rechteckige Vorburg war von 7 - 8 Meter breiten Wassergräben umgeben. Sie besaß Innenmaße von rund 104 mal 44 Metern und verfügte damit über eine Fläche von 4.576 Quadratmetern. Sie scheint einen eigenen Zugang in der Südwestecke besessen zu haben, der vom Turm der Hauptburg gut überwacht werden konnte. Um 1870 wurde der Besitz parzelliert.
Der Turm neben dem Tor ist noch zwei Geschosse hoch erhalten und weist auf der Feldseite Schießscharten auf. Auf den Innenseiten sind moderne Fenster eingebaut. Eine Tür im Erdgeschoss zeigt, dass die Mauerstärke mindestens einen Meter betragen haben muss. Daneben erinnern heute nur noch der Torbau aus dem 16. bis 17. Jahrhundert und die Wassergräben an die ehemalige Burg. (Markus Westphal)
An die Stelle der abgebrochenen mittelalterlichen Anlage trat Ende des 19. Jahrhunderts ein historistisches Herrenhaus. Es handelt sich um einen über hohem Sockelgeschoss errichteten zweigeschossigen neunachsigen Bau, dessen leicht vortretener einachsiger Mittelrisalit durch einen Stufengiebel akzentuiert wird. (Markus Westphal, Jens Friedhoff)

Burg Wegberg

Burg Wegberg
Burg Wegberg im Zentrum von Wegberg an der Schwalm

Burg Wegberg herbstlich 2010

Motte Ophoven

Motte Beeck Ophoven
Motte Beeck Ophoven Dierkt neben der Ophover Mühle am Beeckerbach zwischen Beeck und Wegberg

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Die Motte liegt am Mühlenweiher der Ophover Mühle
Info zum Thema Motte unter http://de.wikipedia.org/wiki/Motte_%28Burg%29


aus http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4354
Ophoven, Motte

Geschichte:
Die Motte liegt rund 160 Meter ostsüdöstlich der Ophover Mühle unmittelbar südlich des Mühlenteiches, der vom Beecker Bach gespeist wird. 1326 wird die Burg in einem geldrischen Lehnsverzeichnis aufgeführt. Weitere Erwähnungen folgen 1373 als Offenhaus für Köln sowie 1402, als die Burg in den Besitz des Jan van Vlijmersheim gelangte. 1442 und erneut 1470 wird Goossen van der Moelen mit dem Adelssitz belehnt. Durch Heirat seiner Tochter (?) Mechteld van der Moelen kommt Ophoven an Johann von Krieckenbeck. Spätestens um diese Zeit wurde die Motte aufgegeben und das benachbarte Gelände (die ehemalige Vorburg der Motte?) zu einer Wasserburg oder einem befestigten Hof ausgebaut (siehe Ophoven, Wasserburg). Unklar ist, ob sich die spätmittelalterliche Überlieferung auf die Motte (Ophoven, Motte) oder auf die Wasserburg - eine vermeintliche Nachfolgeanlage - bezieht. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Nach den archäologischen Befunden handelt es sich um eine hochmittelalterliche Motte, die eine östlich anschließende Vorburg besessen haben könnte. Schriftquellen, die die Existenz einer Burg belegen, datieren jedoch erst in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Über die Bebauung der Motte ist ebenso wenig bekannt wie über den Entstehungszeitraum des Vorburggehöftes. Nach den historischen Überlieferungen sowie der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts ist anzunehmen, dass der Adelssitz - wohl im Laufe des Spätmittelalters - zur Wasserburg oder einem befestigten Hof um- und ausgebaut wurde.
(Markus Westphal)

Baubeschreibung:
Der Burghügel ist durch eine moderne Treppenkonstruktion begehbar. Die Nordwest- und Südflanke der Motte sind leicht erodiert. Wie ein Profil an der Ostseite zeigte, ist der durchschnittlich sechs Meter hoch erhaltene Hügel mit Sand künstlich aufgeschüttet. Er hat eine langovale Form, die einen Basisdurchmesser zwischen 20 und 30 Metern aufweist. Das obere Plateau besitzt noch maximal zwölf Meter Durchmesser. Da die Ostseite des Hügels für die Anlage eines Gemüsegartens in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts teilweise abgegraben wurde, dürften die ursprünglichen Maße rund ein Drittel höher anzusetzen sein.
Der einst um die Motte verlaufende Wassergraben ist nur noch zum Teil erhalten und trockengelegt. Früher wurden die Burggräben durch den angestauten Mühlenweiher versorgt, mit dem sie verbunden waren. Der Wasserstand in den Gräben konnte über das Stauwehr an der Mühle, aber auch durch die Abriegelung von östlich der Burg gelegenen Dämmen reguliert werden.
Wie ältere Karten zeigen, ist die heute sichtbare „Vorburg“ im 20. Jahrhundert idealisiert rekonstruiert worden. Es ist zwar denkbar, aber nicht sicher, dass die Motte im Hochmittelalter eine solche Vorburg besaß. Die archäologisch nachgewiesenen Befestigungen in diesem Bereich könnten genauso gut bei Anlage der Wasserburg Ophoven (siehe dort) entstanden sein. (Markus Westphal)

Arch-Untersuchung/Funde:
Bei archäologischen Beobachtungen in den 1940er-Jahren wurde mittelalterliche Keramik und Hüttenlehmbrocken geborgen. (Markus Westphal)






weiterhin dazu:

Das Ophover Motte ist eine von drei Motten in Wegberg/Beeck, welche im
späten 10.und frühen 11. Jahrhundert gebaut wurden. Ungewöhnlich ist, dass
alle drei haben überlebt haben, obwohl sie als alte Wehranlagen nicht
indentifizierbar sind. Während die anderen zwei kaum erkennbar sind,sie
liegen im Wald, ist die Ophover Motte mit ein wenig Phantasie, als Motte
erkennbar. "
Dies ist trotz schwacher Englischkentnisse eine Übersetzung aus
http://herovonesens.blogspot.com/2005/10/ophover-motte-wegberg-october-2005.html Die Motte in der Nähe der Ophovener Mühle hat einen Durchmesser von 20m. Sie ist heute zu einem Aussichtsplatz umgestaltet worden. Früher gehörte noch eine Vorburg dazu, diese hatte eine Größe von 50 x 50 m. Die Gräben sind noch schwach erkennbar. Laut H. Giesen soll die Mühle sogar mit zum Burgkomplex gehört haben. aus unterwegs in Wegberg. [3.115 KB]

Erdwerk Neuhöffche

Aus Heimatkalender Heinsberg 2018
zwischen Gerichtshoven und Beeck liegt das Erwerk Neuhöffche
"Beim Neuhöffche handelt es sich um eine zweiteilige Anlage mit einem großen vorburgartigen Teil und einem kleinen Hügel" S.26