Zweibrüggen

Zweibrüggen

1460 Zwenbrughen, 1508 Tweynbruggen
1460 Zwenbrughen, 1508 Tweynbruggen am linken Rand des Schlosses noch ein Rest vom Westwall (20 Jahrundert) die beiden Betonfundamente

Zur Geschichte

Codex Welser um 1720
Codex Welser um 1720

"1460 Zwenbrughen, 1508 Tweynbruggen (mundartlich "Zwennbrögge" oder Zwemmbrögge") ist die Siedlung bei den Brücken über die Wurm. Die Siedlung entstand um einen Adelssitz, der bis zum Jahre 1993 im Besitz vieler Familien gewesen ist. Die ersten Besitzer des Hauses nannten sich nach ihrer Burg. Leynart von Zweibrüggen wird 1397 als Feind der Stadt Köln urkundlich erwähnt. 1457 ist Heinrich von Zweibrüggen in den Besitz des Mannkammerlehens Zweibrüggen gekommen. Er wird auch 1486 als der letzte Besitzer aus diesem Geschlecht erwähnt.
Durch Heirat der Töchter der jeweiligen nachfolgenden Herren, gelangte Zweibrüggen an die Familie von der Hagen, von Mirbach, von Voß und von Eys. 1486 wird Dietrich von der Hagen für seine Frau, eine Tochter des Heinrich von Zweibrüggen, mit dem Hof belehnt.1515 wird Claß (Nikolaus) von Mirbach ebenfalls durch Heirat mit dem Gut belehnt. Nikolaus von Mirbach stirbt 1552. Ihm folgen seine beiden Söhne Wilhelm und Johann von Mirbach. Im Jahre 1605 stirbt der Lehnsträger Wilhelm von Mirbach. Ihm folgt sein Sohn Nikolaus von Mirbach der jedoch 1648 stirbt. Am 21.03.1648 wird Hermann von Mirbach mit dem Gut belehnt. Er stirbt am 18.04.1676. Es folgt ihm sein Schwiegersohn Hans Wilhelm Voß. Dieser kann sich jedoch nicht lange an seinem Besitz erfreuen. Nach seinem Ableben 1680 wird am 28.05.1680 sein Sohn Konstantin Wilhelm Joseph von Voß mit Zweibrüggen belehnt. Im Jahre 1697 wurde letztgenannter Lehnsträger schwachsinnig. An seine Stelle tritt sein Schwager Wilhelm Adolf von Eys, genannt Beusdahl, der mit Florentine Katharina von Voß vermählt war. Auch er mußte bereits nach 7 Jahren wegen Schwachsinnigkeit zurücktreten. Sein Amt übernimrnt sein Schwager Johann Wilhelm von Voß.

Am 20.10.1727 wird auf Antrag der Eheleute Wilhelm Adolf von Eys und seiner Ehefrau Florentine Katharina, geb. Voß, ihr Sohn Johann Franz Freiherr von Eys genannt Beusdahl mit Genehmigung des Herzoges mit Haus und Hof Zweibrüggen belehnt. Johann Franz Freiherr von Eys bleibt bis zu seinem Tode im Jahre 1786 im Besitz des Lehns . Er hatte nur eine Tochter, die mit dem geheimen Rat und Amtmann des Amtes Aldenhoven , Joseph Anton von Negri vermählt war. Dieser wird am 11.04.1786 für sich und seine Kinder mit Haus und Hof Zweibrüggen belehnt.
Zweibrüggen war bis zum Jahre 1993 im Besitz der Freiherren bzw. der Freiin von Negri.

Heutige Eigentümerin ist die Stadt Übach-Palenberg. Nach dem Eigentümerwechsel im Jahre 1993 begannen umfangreiche Umbau- und Restaurierungsarbeiten, an denen über 20 Firmen von nah und fern beteiligt waren.

Baustil und Bauherr

Schloss Zweibrüggen wurde 1788 von Joseph Anton von Negri anstelle der alten Burganlage errichtet.

Das einfache und doch überaus repräsentative Schloss wurde im klassizistischen Baustil errichtet. Dieser Stil wird auch das sterbende Rokoko genannt. In der Baukunst verschwinden die übermütigen Formen und der Sinn wendet sich wieder dem Einfachen, Schmucklosen und Gradlinigen zu. Der Erbauer Schloss Zweibrüggens arbeitete mit geraden Linien und glatten Formen. Die Verhältnisse der einzelnen Bauglieder zu einander sind auf das genaueste mathematisch errechnet. An der Hofseite gleichen sich die beiden vorspringenden Flügelbauten vollkommen. Auch die Terrasse und die Freitreppe sind nach beiden Seiten völlig gleichmäßig entwickelt. "
aus http://www.uebach-palenberg.de/Stadtfuehrer/Sehenswuerdigkeiten/Zweibrueggen/zweib.html