Moorshoven

Haus Moorshoven

Moorshoven 1825
Moorshoven 1825 Beschreibung Landkarte von Moorshoven 1825 Quelle Urkataster Kreis Heinsberg Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber unbekannt Datum 1825

"Hier war einst eine Burg als Rittersitz der geldrischen Adelsfamilie „von
Moorshoven“.1 Der früheste hier genannte Ritter dieser Sippe war Adam
(I.) von Morshoven. Sein Enkel Adam (II.) von Morshoven wurde um
1290 geboren. Von diesem Adam (II.) sind etwa 40 Urkunden im Stadtarchiv
Köln aus der Zeit von 1316 bis 1362 sowie weitere Urkunden in anderen
Archiven erhalten."
aus Die Morsches-Story archiv.bgv-rhein-berg.de/files/Morsches-story-13-2-09.pdf

aus http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4353


Geschichte:
Moorshoven liegt in der einst feuchten Talaue des Beeckbaches. Die erste Erwähnung eines Wilhelm von Moorshoven datiert in das Jahr 1242. Erstmals urkundlich im Besitz der Herren von Moorshoven wird die Burg 1294/95 genannt. Die von Moorshoven waren mit den benachbarten Herren von Kipshoven (siehe dort) verwandt: Auf einem Siegel von 1316 wird ein Adam von Kipshoven, Vetter des Adam von Moorshoven, genannt. Zunächst Allodialbesitz, also freies Eigentum der Moorshovener Herren, wird es später zum Teil Heinsberger und dann Wickrather Lehen.
Obwohl die schriftliche Überlieferung lückenhaft ist, blieb die Wasserburg wohl bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Händen der Familie von Moorshoven. Die männliche Linie scheint zu dieser Zeit ausgestorben zu sein, und da auch die weiteren Erben keine männliche Nachkommen hatten, kamen verschiedene Adelsfamilien in den Besitz der Burg. So gelangte der Sitz durch Heirat mit Agnes von Moorshoven vor 1540 an Franz von der Clee. Dessen einziges Kind Mechthilde von der Eicken, genannt von der Clee, heiratete 1564 Dietrich von Holthausen. Deren einzige Tochter Anna von Holthausen vermählte sich 1584 mit dem Freiherrn Eberhard von Ketzgen zu Geretzhoven und Eusheim.
Nach dem Tode der Anna von Holthausen kaufte 1613 Johann von Beeck das Haus Moorshoven und wurde gleichzeitig damit belehnt. Zwischen den Verwandten Reinhard und Johann Heinrich von Beeck erfolgte 1687 eine Erbteilung des Adelssitzes Moorshoven. Interessant ist die dabei erfolgte Beschreibung des Erbgutes: "Haus mit Wirtschaftshof, Scheune, Stallungen, Bongert und Garten, an Ackerland 17 Morgen und 34 Ruten allodiales Land, 77 Morgen Lehnsland, 42 Morgen steuerbares Land, insgesamt also 136 Morgen 34 Ruten Ackerland und noch 38 Morgen Busch." Die Herren von Beeck blieben bis 1731 im Besitz der Burg. Nach dem Verkauf wurde der Grundbesitz parzelliert und die Burg verkam zur Ruine und wurde schließlich niedergelegt. Im Jahr 1809 verkauft eine Therese Reul den von Weihern umschlossenen "Bauplatz" Haus Moorshoven an Johann Heinrich Moers aus Kipshoven. Die Burg gehörte zum Gericht und Kirchspiel Beeck. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Spätestens seit Anfang des 13. Jahrhunderts gab es diese Wasserburg in Moorshoven. Die Bauentwicklung ist bedingt durch die späteren Ereignisse nicht mehr nachzuvollziehen. Nach dem Verkauf der Burg durch die Herren von Beeck im Jahr 1731 zerspliss der Grundbesitz und die Unterhaltung der Burggebäude war nicht mehr gegeben. So wurde mit Einwilligung der Erben aus den Backsteinen der Burgruine die Kapelle in Moorshoven errichtet.
Auf der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts ist keine Bebauung mehr erkennbar, nur die Gräben waren noch rundum erhalten, der Zugang erfolgte wie heute von Süden. Allerdings ist die Abbildung des Burgplatzes zu klein geraten: Die Innenfläche misst nur rund 40 mal 24 Meter, die Gräben sind rund 8,5 Meter breit. Hier scheint dem Vermesser ein Fehler passiert zu sein, der sich auch auf die Darstellung der Kapellenstraße und der Fluren südlich und östlich auswirkt. Er hat die Burganlage genau um die Hälfte zu klein eingezeichnet, wie das Urkataster von 1825 zeigt.
Zwischen 1809 und 1825 erfolgte der Neubau eines Herrenhaus mit zwei rechtwinklig ansetzenden Wirtschaftsflügeln. Letztere wurden später auf die doppelte Länge nach Süden erweitert. Auf der Karten-Neuaufnahme um 1900 sind die Wassergräben noch vollständig erhalten und die bis heute erhaltenen Gebäude eingezeichnet. Die Wassergräben waren bis 1965 mit Grundwasser gefüllt, sind seitdem aber trocken. Bei Kabelverlegungen kamen 2002 in der Kapellenstraße unmittelbar südlich der Burg Fundamente zutage. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:
Neben zwei erhaltenen Gewölbekellern sind die ehemaligen Wassergräben die einzigen Relikte der mittelalterlichen Anlage. Gut erhalten sind der nördliche und östliche sowie ein Teil des westlichen Grabens. Während der nördliche rund zwölf Meter breit ist, weisen die beiden anderen rund 17 Meter Breite auf, alle sind 4 - 5 Meter tief. Die Innenfläche misst rund 80 mal 48 Meter. Die heutigen Gebäude sind zum Teil aus Backsteinen (Format 28 x 13 x 7 cm) der letzten mittelalterlichen Burganlage erbaut. Das Gelände wird privat genutzt und ist daher nicht zugänglich. Von der Kapellenstraße sind die Gebäude und der östliche Graben aber einzusehen. Auf dem Burgareal entstand zu Beginn des 19. Jahrhunders ein Herrenhaus. (Markus Westphal)

Haus Moorhof

Umgrachtung noch vorhanden