HS Millich

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Millich ist ein Ortsteil der Stadt Hückelhoven (früher Gemeinde Hückelhoven-Ratheim) im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf lebte früher von Viehzucht und Milchwirtschaft und ist heute, auch aufgrund der benachbarten Autobahnausfahrt der A46, auf 2600 Einwohner angewachsen.

Zentral im Dorf
Zentral im Dorf an der Hauptstraße von Ratheim nach Hückelhoven
Inschrift
Inschrift

Fluchkreuz

Inschrift



VERFLVCHT SEIN|
DIE FEINDE DES
CREVTz CHRISTI
Da| DEREN ENDE
IST(?) DIE VERDaMnVS
Ph 3 1798

heutige Einheitsübersetzung

Denn viele [...] leben als
Feinde des Kreuzes Christi.
Ihr Ende ist das Verderben,
ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm
besteht in ihrer Schande;
Irdisches haben sie im Sinn.

Das alte Wegekreuz , datiert aus dem Jahre 1798, steht in Millich an der Schaufenberger Straße.

Die stark verwitterte, beschädigte und unsachgemäß restaurierte Inschrift (Bild 2) enthält einen Fluch, der auf einem Bibelvers aus dem Brief des heiligen Paulus an die Philipper (PHIL 3, 18-19) beruht.

Die Formulierung in Zeile 4 deutet darauf hin, dass es sich um ein katholisches Bauwerk handelt, denn in der Lutherschen und anderen protestantischen Bibel-Übersetzungen heißt es hier: "Welcher Ende ist ...". In früheren Versionen der katholischen Einheitsübersetzung heißt es dagegen "... deren Ende ist ...".

Weiterhin ist unter der Inschrift - umgeben von einer Aureole - Maria dargestellt, der ein Schwert in Herz dringt (gemäß LK 2, 35: "Ein Schwert wird deine Seele durchdringen"). Der Sockel scheint dabei deutlich älter zu sein als das eigentliche Kreuz.
Ein diesem sehr ähnliches Kreuz (Bild 3), ebenfalls mit einer Darstellung von Maria als "schmerzensreiche Mutter" im Sockel, steht in Limbricht (bei Sittard) an der Bovenstraat. Auch von diesem heißt es, dass der Sockel älter sei als das Kreuz.

Das Millicher Kreuz könnte eine Reaktion auf die 1798 umgesetzte Säkularisierung sein oder auch auf das in dieser Zeit von den Franzosen erlassene Verbot der Wegekreuze.