In Neersbroich findet man eine uralte Andachtsstätte, nämlich das „Weiße Kreuz”. n Stelle eines schon 1566 erwähnten „Schrennen oder Hennen Heiligenhäusgen im Hähne“ errichtete man später ein Holzkreuz, das weiß angestrichen war und deswegen das „Weiße Kreuz” genannt wurde. 1911 beschloß man dieses durch ein Hochkreuz aus Stein zu ersetzen. Eine Neersbroicher Bürgerin stellte das Grundstück, ein Dreieck an der Neersbroicher Straße, für diesen Zweck zur Verfügung. Im Sockel des Kreuzes befindet sich eine Bronzeplatte mit der Aufschrift: “Wir bitten Dich, o Herr, komme Deinen Dienern zu Hilfe, die Du mit Deinem kostbaren Blute erlöset hast.” 1953 brachte die Nachbarschaft zu beiden Seiten des Kreuzes Ehrentafeln zum Gedenken an die, in zwei Weltkriegen Gefallenen und Vermißten aus Neersbroich und Donk an. Beide Tafeln tragen die gleiche Inschrift: “Unseren im Weltkrieg Gefallenen zum ehrenden Gedächtnis”. Bei Fronleichnamsprozessionen wird auch heute noch hier ein Altar aufgebaut und der Segen erteilt. aus XXXIII
Neuwerk
Ehrenmal und Gedenkstätte Ein Andenken und ein Gelöbnis von Bewohnern der Honschaft
Neersbroich–Donk sind der Ursprung für das “Rote Kreuz” in Neersbroich.
Ursprünglich soll das “Rote Kreuz” von einer Mutter aus Neersbroich
errichtet worden sein. Als in der Zeit um 1800 Napoleons Häscher junge
Männer entführten und in die französische Armee preßten, zogen sie auch
ihren Sohn ein und wenig später ist er im Krieg gefallen. Weil das Blut ihres
Sohnes geopfert worden war, errichtete sie dieses Kreuz und ließ es blutrot
anstreichen. Ein Neersbroicher Anwohner, Konrad Schmitz, ließ das Kreuz
im vorigen Jahrhundert erneuern. Er hatte als preußischer Soldat mehrere
Kriege mitgemacht und in Not und Gefahr gelobt, wenn er gesund nach
Hause kommen sollte, ein neues Kreuz zu errichten. Sein Versprechen
erfüllte er. Vor 1935 stand das Kreuz in einer Obstwiese. 1935 wurde das
Kreuz von seinem Platz entfernt. Die St. Barbarabruderschaft stiftete 1955
ein neues Kreuz. Eine Inschrift gibt Auskunft: „Erneuert 1955, St. Barbara-
Bruderschaft 1955“. Es wurde dem alten Standort gegenüber, im Vorgarten
der Schreinerei Christian Brücken, Meerweg 17 neu errichtet. Es handelt sich
um ein ca. 2 m hohes Eichenkreuz mit einem metallenen Christus-Corpus.
Das Kreuz ist mit blutroter Farbe gestrichen.
Die Bewohner der Honschaft Neersbroich-Donk versetzten das Kreuz auf das
Gelände des „Weißen Kreuzes“ in die Anlage des Ehrenmales. Nach einer
gründlichen Instandsetzung konnte es in einer Feierstunde im September
2003 neu eingeweiht werden. Hoffentlich findet es hier seinen letzten würdigen
Standort. aus XXXIII