Unterwestrich

Zourshof

Einfahrt zum Hof, Eine weitere Annäherung verhinderte Bello. Der Weiher ist gleichzeit auch die Niersquelle. Quellstein 0

zum Hof

Tranchot  Müffling Westrich
Tranchot Müffling Westrich Quelle Wikipedia Bureau topographique de la carte des quatre Départements réunis de la rive gauche du Rhin 1801, 1815-1815 Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei

Westrich ist ein kleiner, ländlicher Stadtteil von Erkelenz im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Der Stadtteil gliedert sich in die Ortschaften Oberwestrich und Unterwestrich. Zu Westrich zählt ebenfalls der Zourshof. Westrich liegt im Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler II, deshalb wird der Ort in naher Zukunft abgebaggert und daher umgesiedelt.



aus XXX 61f
Der Hof stellt den Übergang zwischen Hof und Haus dar. Erst ab 1300 ist der Name Zours belegt. Weitere Besitzer sind von Leeroth, von Palant. Letzer Besitzer und Vererber ist ab 1935 Heinrich Schrammen.

http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4742



Geschichte:
Die ehemalige Wasserburg liegt an einem Quellbach der Niers westlich des 1285 erstmals erwähnten Ortes (Unter-) Westrich. Die Edelherren von Zours, ein weit verzweigtes Jülicher Adelsgeschlecht, sind seit 1300 in den Schriftquellen belegt. Da beide Geschlechter das gleiche Wappen führen, sind sie wohl auch mit der Familie aus Soers bei Aachen verwandt. Der erste bekannte Ahnherr der von Zours trägt 1389 den Rufnamen Winnemar. Dieser Name tritt bei diesem Geschlecht immer wieder im Laufe der Jahrhunderte auf.
Die Herren von Zours zu Zours verfügten bis zum 15. Jh. über umfangreichen Grundbesitz in Erkelenz, Mönchengladbach und Jüchen; später unter anderem auch in Jülich, Heinsberg und Köln. Eine erste direkte Nennung des Adelssitzes erfolgte wohl erst 1475, als er mit einer Jahrrente für das Kloster Wenau bei Langerwehe belastet wurde. Der Zourshof blieb bis zum 17. Jh. im Familienbesitz. Die männliche Linie war mit dem Tode des Heinsberger Vogtes Johann von Zours zu Zours im Jahre 1542 ausgestorben. Über die Erben seiner Töchter gelangte die eine Hälfte um 1650 als verfallenes Pfand an Johann Wilhelm von Hersel, die andere Hälfte kaufte der Freiherr Johann von Nievenheim zu Raedt.
Das landtagsfähige Rittergut kam um 1708 an Graf Ferdinand Wilhelm von Leerodt zu Born. 1757 werden als Eigentümer der Graf von Leerodt und der Herr von Franken genannt. Anfang des 19. Jhs. wohnte mit dem Freiherrn Georg von Pallant der letzte Adelige auf dem Zourshof. 1856 kam die Familie Streerath in seinen Besitz, deren Nachfahren bewirtschaften den Hof bis heute. Die Burg gehörte zum Jülicher Amt Kaster. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Die Wasserburg gründete womöglich auf einer hochmittelalterlichen Motte. Die Hauptburg der Wasserburg mit dem ehemaligen Herrenhaus dürfte schon im 16. Jh. niedergelegt worden sein, da es zu dieser Zeit nicht mehr benötigt wurde: Die adligen Besitzer wohnten nicht mehr hier und ließen das Anwesen durch Pächter bewirtschaften. Erhalten geblieben ist eine Bebauung der Vorburg. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:
Die Wasserburg bestand aus drei Teilen: Haupt- und Vorburg sowie einem unbebauten Teil im Osten, alle auf separaten, von Wassergräben umgebenen Inseln gelegen. Die Innenfläche der lang-ovalen Hauptburg war rund 29 mal 12 Meter groß. Im Boden konnten Fundamente, Backsteine und Schieferreste nachgewiesen werden.
Die Vorburg weist eine Innenfläche von 85-90 mal 60-75 Meter Größe auf. Auf ihr steht ein von teilweise erneuerten Wassergräben umgebener vierflügeliger Hof. Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude wurden nach einem Brand 1828 erneuert. Die Scheune brannte 1848 erneut nieder und wurde bis 1850 neu errichtet. Die rechteckige Insel im Osten könnte eine weitere Vorburg oder Gartengelände gewesen sein: Sie ist 58 mal 48 Meter groß. (Markus Westphal)