Bockert
Bockert
Eine Gemeinde der Stadt Viersen im Westen der Stadt. Interessant ist die Bocketer Heide, ein landwirtschaftlich genuitze mittelalterliche Waldfläche.
Nachbargemeinden Beberich VIE Zentrum Vie Rasseln MG Hardt MG.
Mehr zu Bockerthier
- Gedenkstätte
- Rasselnerstr
- Kreuzstr
Gedenkstätte
info
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Bockerts datiert in das Jahr 1250. Die Überlieferung, Bockert bestehe aus fünf Höfen/Hofgemeinschaften und sieben Brunnen ("hötte" und "pötte"), ist in die Gestaltung des heutigen Kreuzplatzes eingeflossen. Am Standort des Sektionskreuzes befindet sich das Probstgut "the Boekholt", in dessen näherer Nachbarschaft ab 1666 auch eine Schule eingerichtet wird, so dass der Bereich der heutigen Ecke Kreuzstraße/Hardter Straße tatsächlich als eine Art früher Mittelpunkt des alten Bockert angesehen werden kann.
Zum Hof The Boekholt, später Hennickens-Hof, dann Zerressen, gehört auch eine Kapelle, die 1886 abgerissen wird. An ihrer Statt errichten die Bewohner Bockerts ein später mehrmals erneuertes Holzkreuz. Um die häufigen Reparaturen zu vermeiden, wird das hölzerne Kreuz 1927 gegen ein neues aus Muschelkalkstein ausgetauscht - jenes Sektionskreuz, das noch heute den Mittelpunkt des Kreuzplatzes bildet.
Das durch Spenden der Stadt Viersen und der Bockerter Bürger finanzierte Kreuz (Ausführung: Steinmetzbetrieb Frentzen, Viersen) trägt in seiner Mitte einen bronzenen Christus der Aachener Goldschmiedefirma Witte. Von Anfang an wird es seitlich flankiert von zwei Stelen mit Kandelabern.
In den 1950er und 1960er sind Änderungen am Standort der Kreuzesanlage und schließlich die (räumlich geringfügige) Versetzung an den heutigen Standort notwendig.
Bis etwa 1960 finden an dem Kreuz u.a. gemeinsame nachbarschaftliche Gebete für Verstorbene statt. Seit Mitte der 1970er Jahre dient es als Ort von Totenehrungen für die Opfer der Weltkriege. Auch ist die Anlage in wechselnder Form Teil der Fronleichnamsprozession.
1996/97 erfolgt eine umfassende Restaurierung der Kreuzesanlage. Die substanziell abgängigen seitlichen Stelen werden durch neue, nunmehr ebenfalls kreuzförmige Exemplare ersetzt, die in der Mitte der Kreuzarme zwei Toten-Gedenkplatten tragen. Im Zuge dieser Maßnahme wird der Kreuzplatz neu gestaltet und mit einer Bodenplastik der historischen "Hötte un Pötte" von Bockert ergänzt.
Patenschaft und Pflege des Kreuzplatzes werden der St. Peter-und-Paul-Bruderschaft in Bockert in Person eines von ihr gestellten "Pöttmeisters" übernommen.
Beschreibung
Das schlichte Kreuz aus Muschelkalk steht auf einem zweistufigen Unterbau. Über seinem eigenen querrechteckigen Sockel schwingt es leicht auf die durchgehende Kreuzesstammbreite ein. Auch die Kreuzarme sind streng gerade ausgebildet. Im kleinen Kreuzsockel ist die Inschrift "Rette Deine Seele" eingelassen.
Um den Christuskopf ist ein Strahlenkranz in den Stein eingemeißelt, darüber das INRI-Zeichen.
Die durchaus qualitätvolle Christusfigur folgt, ebenso wie beim benachbarten Schulkreuz, dem spätgotischen Dreinageltypus; das zur Seite geneigte Haupt des in leidenden Christus trägt die Dornenkrone.
Die beiden Muschelkalkstelen, die das Kreuz flankieren, werden bei der Restaurierung der 1990er Jahre durch neue Exemplare ersetzt, die nun ebenfalls leicht kreuzförmig ausgebildet sind. Ohne Sockel direkt auf der Erde stehend, tragen sie nach Umwidmung des Kreuzes zur Gedenkstätte für die Opfer der Kriege je eine Gedenktafel mit den Inschriften "Gedenket der Toten" (links; mit Symbol der gefalteten Hände darüber) und "Bewahret den Frieden" (rechts, mit christlichem Friedenssymbol PX darüber). Sie sind, obwohl substanziell modern, integraler Bestandteil der Konzeption der historischen Kreuzesanlage von 1927 und damit Teil des Denkmals. Die übrige moderne Platzgestaltung besitzt noch keinen historischen Zeugnischarakter und damit keinen Denkmalwert. Das Kreuz befindet sich zwar nicht mehr an seinem ursprünglichen Standort, sondern wird um 1968 wegen Änderungen am Straßenverlauf etwas versetzt; trotzdem markiert es nach wie vor jenen Bereich, aus dem sich die Honschaft (Sektion) Bockert entwickelt.
Als Sektionskreuz der Honschaft Bockert, einer der Keimzellen des heutigen Viersen, ist die Kreuzanlage Hardter Straße/Ecke Kreuzstraße bedeutend für Viersen. Aus den dargelegten wissenschaftlichen, insbesondere volkskundlichen und lokalhistorischen Gründen stehen ihre Erhaltung und Nutzung im oben beschriebenen Umfang (zentrales Kreuz und flankierende Stelen) gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
aus http://www.viersen.de/C125704A0030C552/html/8298809C9D771AE6C12570F300537134?OpenDocument
Rasselner Straße
Widmung
info
Beschreibung
Das "Schulkreuz" stand ursprünglich am Giebel der alten, 1825 eingeweihten Bockerter Schule, bis diese 1971/72 abgebrochen wurde. Nachdem Anwohner das Kreuz sichergestellt hatten, wurde es nach mehrjähriger Lagerung 1979 an seinen heutigen Platz aufgestellt.
Das "Schul-Kreuz" besteht aus einem schlichten Holzkreuz, das außer dem Kruzifixus und der Kreuzesinschrift "INRI" ein kleines Satteldach trägt. Dessen Firstbalken ist mit einem abgehängten Herz verziert. Der senkrechte Balken des Kreuzes besitzt unten die eingeschnitzte Inschrift "Eine Gabe von Andreas Krmmers". Beim Schreiben des Namens ist mit Sicherheit ein Fehler unterlaufen. So kann vermutet werden, dass das Kreuz ohne Korpus von einem der vier für 1812 in Bockert belegten Hauseigentümer mit Namen Kremers zur Einweihung der Schule gestiftet wurde.
Ausweislich des Kassenbuches der Kreuzgemeinschaft hat diese den Korpus 1898 hinzugekauft. Der Korpus folgt dem mit dem Beginn der Gotik auftretenden Dreinagel-Typus. Das nach rechts geneigte Haupt Christi trägt eine Dornenkrone. Die Hüften sind mit einem fast bis zu den Knien reichenden Lendenschurz bekleidet. Der neugotische Kruzifixus an der Hardter Straße folgt damit einem alten Vorbild, das anders als frühere Kreuzigungsdarstellungen das Leiden des Heilandes in den Vordergrund stellt. Zahlreiche Beispiele belegen die Beliebtheit dieser Bildform in der Zeit des Historismus. Unter diesen muss das Kreuz an der Hardter Straße sicher als durchaus qualitätvolle Arbeit bezeichnet werden.
An der Erhaltung besteht ein öffentliches Interesse, weil das Wegekreuz an der Hardter Straße als Zeugnis der Frömmigkeit im 19. Jahrhundert bedeutend für die Geschichte des Menschen ist und mit seiner Geschichte an die ehemalige, von den Bewohnern erbaute Volksschule von Bockert erinnert. Erhaltung und Nutzung liegen aus künstlerischen und volkskundlichen Gründen im öffentlichen Interesse.
aus http://www.viersen.de/C125704A0030C552/html/CE0EA83809678E1EC12570EC0052669A?OpenDocument