Lohmühle

info

Mönchengladbach Zentrum

Bettratherstr nahe Botanischem Garten direkt oberhalb der Herman Piecqallee

Ein interessanter Artikel zur Lohmühle ist bei der RP erschienen.
Aus: http://www.rp-online.de/niederrheinsued/moenchengladbach/nachrichten/Die-vielen-Gesichter-der-Lohmuehle_aid_888
161.html
"Ein Denkmal mitten in der Stadt, und keiner kennt es: Wer die gut versteckte Lohmühle an der Bettrather Straße sehen will, muss sie suchen. Dabei hat das Gebäude in 172 Jahren eine bewegte Geschichte hinter sich. Heute zählt es zu den architektonischen Glanzlichtern der Stadt.

Stadtmitte Es war einer der besten Tage der jungen Unternehmensgeschichte, als Dirk Kniebaum dieses Schild sah. Anfang des Jahrtausends kam er an der Bettrather Straße an einem Bauschild vorbei, auf dem die Architekten Offermann und Sillmanns verkündeten, dass das Baudenkmal Lohmühle frisch saniert und in Teilen neu gebaut werde.

Den Turm selbst hätte er ohne dieses Schild nie gefunden. Heute ist die Kanzlei Kniebaums und seines Partners Udo Bocks in dem historischen Turm untergebracht, den kaum ein Mensch mehr kennt. Weil er so versteckt ist. "Wir sind sehr glücklich, dass wir hier unser Domizil gefunden haben", sagt der Steuerberater Dirk Kniebaum. "Wir sind im Zentrum, und doch im Grünen." In einem historischen Gemäuer, das so ziemlich alle Geschichten der Stadt der vergangenen Jahrhunderte erzählt. Inklusive eines aberwitzigen Kaufpreises.

Das versteckte Stück Stadtgeschichte begann im Jahr 1828, als der Gerber und Ledermacher Friedrich Wilhelm Deußen die Mühle nach dem Vorbild niederländischer Turmwindmühlen baute. "Sechs Minuten fern von der Stadt, nächst dem nach Bettrath führenden Broich." Damals stand die Mühle mitten auf dem freien Feld. Eine Zeichnung aus der Zeit zeigt, dass der Standpunkt günstig gewählt war. Wo, wenn nicht vor den Toren Windbergs sollte der Wind günstig stehen? Er wollte darin Lohe, also gemahlene Rinde von Fichten- und Eichenrinde, herstellen. Die waren wegen ihres Gerbsäuregehaltes von den am wasserreichen Niederrhein zahlreichen Gebereien besonders gefragt.

Die Mühle mahlte allerdings nur rund 70 Jahre. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts, vielleicht auch schon ein wenig früher – so genau geben das die Unterlagen nicht her – wurde der Mühlbetrieb eingestellt. Und die wechselhafte Geschichte der Lohmühle begann. Ab 1907 nutzte ein Schreiner den Turm als Lager und Werkstatt. Und ab 1932 taucht die katholische Hauptpfarre St. Mariä Himmelfahrt erstmals in den Stadtbüchern als Eigentümerin der Mühle auf. Nach Einschätzung von Experten soll eine wohlhabende Familie das Bauwerk der Pfarre vermacht haben. Überliefert ist dies nicht.

Die Kirche hatte mit dem Gebäude ihre eigenen Pläne: Sie überließ sie der Jugendorganisation Neu-Deutschland (ND) für ihre Jugendarbeit. Lange blieb die allerdings nicht dort drin. 1939 verboten die Nationalsozialisten die Organisation und benutzte die Mühle im Zweiten Weltkrieg auf ihre Weise – als Reifenlager für die Hitlerjugend.
Bei den zahlreichen Bombenangriffen auf Mönchengladbach erwischte es auch die Mühle. Eine Brandbombe traf das Bauwerk, Holzdecken und die schweren Balken brannten völlig aus. Nur Reste der Mauer überlebten das Inferno. Nach dem Krieg erhielt die Mühle den Grundriss, den sie auch heute noch hat. Der Turm selbst blieb vorerst eine Ruine, dafür wurden die Räume ringsum wieder hergestellt, die "Vorburg".

Im Frühjahr 1959 gründete sich der "Turmgemeinde Mönchengladbach e.V." und sammelte Spenden und Zuschüsse aus dem Bistum und vom Landschaftsverband Rheinland, um den Turm wieder aufzubauen. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis die Eröffnung im Oktober 1960 gefeiert wurde – als Jugendheim. Damals wurde jedoch mit solch ungeeigneten Baumaterialien gearbeitet, dass über die Jahrzehnte die Mauer Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugte. Schimmelpilze breiteten sich aus, so dass die Jugendeinrichtung bald das Gebäude räumen musste. Das Baudenkmal im Besitz der Hauptpfarre verfiel zusehends. Die Kirche sah keine andere Möglichkeit, als es zu verhökern. Der Kaufpreis nach Auskunft der Hauptpfarre: eine Mark. Wenig später stellten die Architekten Offermann und Sillmanns jenes Schild auf, an dem Dirk Kniebaum einst vorbeifuhr.



Lohmühle aus XXI 225

Eine der wengigen erhaltenen Windmühlen in Nähe der Stadt Gladbach,
1828 zu nahe an der Starße erbaut (300m Abstand war Pflicht, um die Pferde nicht scheu zu machen) Bis 1900 wurde hier Baumrinde Lohe für die Gerbereien zermahlen. Im letzten Krieg war es nach Jugenheim ein Reifenlager und brannte auch prompt aus. 1959/60 wieder in Stand gesetzt,

Einfahrt

Hinter der Beckratherstraße
Hinter der Beckratherstraße sehr versteckt ->hinterm Altenheim

Mühlenturm

Super restauriert
Super restauriert