Gereonsplatz

An der Straße nach Gladbach

Gereonsplatz

Wetter und Hagelkreuz
Wetter und Hagelkreuz 1619 errichtet 1798 von den Fraanzosen zerstört und aus alten Teilen wiederaufgebaut

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Geschichte
Der Pest, eine meist durch Rattenflöhe auf den Menschen übertragene akute Infektionskrankheit, stand die betroffene Bevölkerung meist machtlos gegenüber. Noch Anfang des 17. Jahrhunderts starben im Rheinland Tausende an dieser Seuche, allein in Viersen soll die Zahl der Toten innerhalb von 2 Jahren 2000 betragen haben. Da die medizinischen Kenntnisse unzureichend waren, sah man die Ursache der Pest in der angeblichen Verderbnis der Luft durch unheilvolle Sternenkonstellationen oder in Brunnenvergiftungen. Hilfe in ihrer Not suchten die Menschen im Glauben. Als besondere Pestheilige verehrt wurden der heilige Rochus, der selbst nach der Überlieferung von der Krankheit befallen wurde, aber durch ein Wunder wieder genas sowie der heilige Sebastian, der mit Pfeilen getötet wurde und deswegen fähig schien, die "Pestpfeile" der Ansteckung abzuwehren.
In Viersen verstarben alle Priester an der Pest, so dass Hilfe im Kloster in Sonsbeck erbeten wurde. Zwei der drei entsandten Priester erlagen ebenso der Seuche, der dritte erkrankte, überlebte aber wie die nunmehr zu Seelsorge abgeordneten Priester des Minoritenklosters aus Venlo. Zum Dank für die "Befreiung" von der furchtbaren Krankheit hielten im Jahr 1620, am Montag nach St. Remigius (1. Oktober) die drei Geistlichen mit der Gemeinde vor dem Haus auf dem Neumarkt (heute Gereonsplatz), in dem der letzte Pestkranke gestorben war, eine feierliche Prozession ab. Sie errichteten ein Kreuz und legten das Gelübde ab, diese Dankesprozession an diesem Tag alljährlich zu erneuern.

In der Franzosenzeit von 1798 bis 1815 wurde diese Prozession verboten und das Kreuz vorübergehend beseitigt. 1857 wurde das morschgewordene hölzerne Kreuz durch ein vom Kölner Dombaumeister Vincenz Statz entworfenes, neues steinernes neugotisches Kreuz, das 500 Taler kostete, ersetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es mit einem neuen bronzenen Korpus versehen. Seitdem das Haus, an dem das ursprünglich Kreuz stand, aus verkehrstechnischen Gründen niedergelegt wurde, steht es frei auf verbreitertem Bürgersteig.
aushttp://www.viersen.de/C125704A0030C552/html/03C953D97B408A47C12570FF0051EE92?OpenDocument