Kreiskriegerdnkmal Viersen

Kreiskriegerdenkmal Süchtelner Höhe

Beschreibung
Das Kriegerdenkmal auf den Süchtelner Höhen wurde 1878 (Grundsteinlegung am 18. Okt. 1878, Denkmalenthüllung am 22.9.1882) für die in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 Gefallenen des Kreises Kempen nach den Plänen des Krefelder Architekten Hartel für 23.000 Goldmark errichtet.

Das zugleich als Aussichtsturm dienende Monument ist ca. 24 m hoch und erinnert in seiner Gestalt an einen Leuchtturm.

Auf quadratischem Sockel aus Niedermendiger Basaltlava erhebt sich eine achteckige Säule. Nach einer umlaufenden Plattform geht sie in Kegelform über und wird bekrönt von einem in Kupferblech getriebenen Adler mit ausgebreiteten Schwingen, deren Spannweite 3,10 m beträgt. Seit 1902 ist der vorher nach Osten blickende Adler nach Westen schauend gedreht. Das mit Philipsheimer Rotsandstein verblendete Denkmal besitzt unterhalb dieses mit einem schmiedeeisernen Geländer begrenzten Umganges einen kapitellartigen Werksteinfries in vegetabiler Ornamentik.

An der Vorderseite des Turmsockels befindet sich ein betontes Portal mit Treppenaufgang und einer Holztür, die an der Außenseite mit Stahlblech verkleidet ist. An der rechten und linken Seite des Sockels sind jeweils steinerne Gedenktafeln angebracht.

Die Rückseite trägt ein Metallrelief Kaiser Wilhelms des Ersten. Allseitig an der sich verjüngenden Säule ist ein Sandsteinschild angebracht. Jeweils seitlich davon sind die Ortsnamen eingemeißelt (Front: Königsgrätz und Straßburg; Rückseite: Sedan und Wörth; links; Grävelotte und Metz sowie rechts: Paris und Düppel), Im Inneren des Turmes führt eine Wendeltreppe aus Metall zu dem Rundgang empor.

Das Denkmal ist von einer Poldereinfriedung umgrenzt.

Das Kriegerdenkmal - sicherlich als Landmarke konzipiert (Aussichtsumlauf!) - liegt heute nahezu versteckt im Süchtelner Wald.

Es tradiert die Heldenverehrung seiner Zeit, stellt somit ein Stück Heimatgeschichte dar.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere heimatgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung des Denkmals gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.

Literatur
Brües, Eva, Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Süchteln, Teil II: Die profanen Denkmäler in: Heimatbuch des Kreises Viersen 1979, 30. Folge, Seite 36
Rheinische Landeszeitung Nr. 1 vom 1.1.1939 "Streit um den Adler auf Süchtelns Höhen"
Wilhelm I König von Preussen und ab 1871 der des deutschen Reiches
Sicherlich ist Frieden wichtig! Aber die Demolierung von Denk! Malen unserer Vorfahren ist auch ein agressiver Akt. Toleranz ist hier das Gebot der Stunde!